Alzheimer Gedächtnis Pfad      Ab 22.07.2022

Alzheimer Gedächtnis Pfad

Der Pfad des nicht Vergessens



Tiere und demenzkranke Menschen –haben eine ganz

besondere Beziehung im leben .



Tiere vermitteln Lebensfreude und „öffnen Welten“ (Zitat Kuratorium Dt. Altershilfe) –d.h. auch die Tür zur Welt der Demenzkranken, zum „Anderland“. Egal, ob Hund,Katze oder Kaninchen, ob Haustier, Stationstier oder Besuchstier: Tieren gelingt es,auf der „passenden“, nonverbalen Ebene einem demenzkranken Menschen zu be-gegnen und mit ihm in Kontakt zu treten.Es ist die Ebene der Emotionen und sinnlichen Wahrnehmungen: Streicheln, Berüh-rungen, Wärme und die bedingungslose Akzeptanz durch das Tier. Es vermittelt ei-nem Menschen, der unter dem Verlust seiner geistigen Fähigkeiten leidet, Wärme und Geborgenheit, ein Gefühl des Angenommen- und Verstanden seins unabhängig von Aussehen, Verhalten oder kognitiver Leistungsfähigkeit.



Wie wirken Tiere im Kontakt mit demenzkranken Menschen? Sie urteilen, bewerten und kritisieren nicht – eine wichtige und rar gewordene Erfahrung für die Kranken.Und sie vermitteln bedingungslose Nähe und Zuwendung, emotionale Wärme, er-möglichen Körperkontakt und stärken so das Selbstwertgefühl des Kranken, der sich als wertvoll und liebenswert empfindet.



Wer bei der Versorgung des Tieres noch mithelfen kann, erlebt sich als kompetent und mit einer sinnvollen Aufgabe betraut, ist damit nicht nur Empfänger von Hilfe

 

und Unterstützung, sondern kann auch „etwas geben“. Ressourcen werden aktiviert: Tie-re sprechen Fähigkeiten der Kranken an, die von der Krankheit nicht oder nur wenig betroffen sind (sinnliche Erfahrungen, Gefühlserleben). Sie regen die Feinmotorik an (Streicheln), motivieren zu Bewegung und sind Gesprächsthema, fördern die Kon-taktaufnahme, Sprache und soziale Interaktion.



Tiere wirken kognitiv stimulierend; sie regen Erinnerungen an die Kindheit an und erzeugen so eine positive Gefühlslage. Sie sind Erinnerungsanker und Orientie- rungshilfe und helfen den Tag zu strukturieren. Depressionen und Aggressionen, Stress- und Unruhe zustände werden gemildert – ein Tier wirkt beruhigend, entspan-nend, stimmungsaufhellend und beugt Einsamkeitsgefühlen vor.



Quelle: Claudia Braun,

Beratungsstelle für ältere Menschen und deren Angehörige e.V., Tübingen,

in der Broschüre: "Leben im Anderland", 2009

 

 

Sinnesgarten



Wie erfüllt der Sinnesgarten die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz?

Im Wesentlichen erfüllt der Sinnesgarten drei Bedürfnisse von Menschen mit Demenz:

1. Sensorische Stimulation

2. Aktivität

 

3. Orientierung



1. Reminiszenz durch sensorische Stimulation



Bei Menschen mit Demenz kommt es zu einem Verlust des Kurzzeit- sowie des Langzeitgedächtnisses. Das Aufzeichnen sowie das Abrufen von Informationen ist daher oft schwierig. Gerade durch das Platzieren von Elementen im Sinnesgarten, die Erinnerungen an die Vergangenheit wecken, und durch das Akzeptieren des Begleiters kann die Person ihre Gefühle leichter ausdrücken, ihre Geschichte erzählen und sich entspannen. Diese Form der Reminiszenz wirkt sich positiv auf Menschen mit Demenz aus. Besonders bei schwerer Demenz ist es wichtig, die Sinne, also den Geruch, die Berührung, das Hören, das Sehen und den Geschmack zu stimulieren. Ein Garten ist dafür ein idealer Ort.



2. Der Sinnesgarten stimuliert Aktivitäten für ältere Menschen mit Demenz.



Für ältere Menschen mit Demenz ist es besonders wichtig, täglich aktiv zu sein, da sie Schwierigkeiten haben, sich zu beschäftigen. Aktiv zu sein gibt darüber hinaus auch eine Form von Sinn und Selbstwertgefühl. Dies wird weiter angeregt, wenn ebenfalls mit verschiedenen Personen interagiert wird. Natürlich bietet es auch Ablenkung und kann eine schöne Struktur im Tagesablauf sein..

 

 

3. Verbesserte Orientierung durch die vier Jahreszeiten



Menschen mit Demenz leiden häufig unter einer verminderten Orientierung in

Bezug auf Zeit, Ort oder Person. Dies ist für sie nicht nur unangenehm, sondern oft auch frustrierend. Untersuchungen zeigen, dass die Desorientierung im Laufe der Zeit weniger schnell auftritt, wenn Menschen mit Demenz in Kontakt mit der Natur bleiben und die verschiedenen Jahreszeiten erleben können.



Der ideale Sinnesgarten: eine Mischung aus vier Gartentypen



-Sozialer Kontakt im Begegnungsgarten

- Zur Ruhe kommen im Entspannungsgarten

- In Bewegung kommen im Aktivitätengarten

-Sich erinnern im sensorisch-anregende Garten